Grundlagen
Begriffserklärungen
In diesem Handbuch werden einige verallgemeinernde Begriffe benutzt, die gleichbedeutend für eine ganze Gruppe von Modellen oder anderen Begriffen stehen. Diese Begriffe sollen im Nachfolgenden kurz erklärt werden.
Fahrzeuge | Zu den Fahrzeugen gehören alle in VE bewegbaren Verkehrsmittel, dies sind neben den Eisenbahnfahrzeugen (die dem Programm den Namen gaben) auch alle anderen schienengebundenen Fahrzeuge, Kraftfahrzeuge, Wasserfahrzeuge und Luftverkehrsmittel. Der Einfachheit halber wird in diesem Handbuch jedoch meist die Wortkombination "Fahrzeug/Zug" benutzt. |
Gleise | Hierzu zählen alle in VE darstellbaren Verkehrswege, also neben Gleisen auch Straßen und Wasserwege. Der Begriff "Wasserwege" ist historisch bedingt, er stammt aus EEEC und bezeichnet unsichtbare Verkehrswege, die in EEEC zunächst für Wasserfahrzeuge vorgesehen waren. Allerdings war es bereits dort möglich, mittels Wasserwegen auch z.B. Kraftfahrzeuge über Straßenmodelle fahren oder Flugzeuge durch die Luft fliegen zu lassen. |
Brücken | Mit diesem Begriff werden in VE alle an ein Gleis gebundenen Immobilien bezeichnet. Dies können neben Brücken beispielsweise auch Bahnsteigmodelle, Fahrzeughallen oder Tunnelportale sein. Für diese Modelle ist auch die Abkürzung GBO gebräuchlich. GBO steht für gleisbegleitende Objekte und wird auch in diesem Handbuch benutzt. |
Immobilien | Unter Immobilien versteht man alle in VE einbaubaren unbeweglichen Modelle. Hierzu zählen neben Gebäuden auch alle anderen Bauwerke aber auch Landschaftsteile (z.B. Berge, Hügel, Böschungen) und Vegetationselemente (z.B. Bäume, Sträucher, Wälder). |
Achsen |
Sowohl Fahrzeuge als auch Immobilien können schaltbare Achsen besitzen. Diese Achsen sorgen z.B. dafür, dass sich an Fahrzeugen Türen öffnen und schließen oder an Fahrzeugen und Immobilien Beschriftungen ändern lassen. Die Definition dieser schaltbaren Achsen erfolgt über zu den jeweiligen Modellen gehörende Datenblätter. |
Signale | Wenn in diesem Handbuch von Signalen die Rede ist, so sind damit nicht nur die aus dem Eisenbahverkehr bekannten sichtbaren Signale gemeint. In VE werden Signale an den verschiedensten Stellen zur Steuerung der gesamten Anlagensimulation aber auch zur Zustands-(zwischen-)speicherung als eine Art Relais genutzt. Die Koppelung eines Signals an ein sichtbares (Eisenbahn-)Signalmodell ist zur Verkehrsbeeinflussung nicht zwingend erforderlich. |
Anlagenformat
Wie bereits in der Einleitung beschrieben handelt es sich bei VE um eine Weiterentwicklung des Programms EEEC. EEEC selbst bot nur eingeschränkte Möglichkeiten, einen realen Eisenbahnverkehr zu simulieren.
So konnte man zwar Fahrzeuge/Züge auf "Rundkursen" permanent fahren lassen und diesen mittels eines Steuerdialogs unterschiedliche Geschwindigkeiten zuweisen, aber ein signalbedingtes bzw. signalbeeinflusstes Anhalten oder gar ein Fahrtrichtungswechsel waren nicht möglich, denn dafür existierten keine Signale. Es gab nur Signalmodelle, die man in die Anlage einbauen konnte, diese zeigten jedoch immer ein festes, nicht schaltbares Signalbild.
Auch ein "Mehrzugverkehr" auf ein und demselben Rundkurs war nur bedingt möglich, dazu mussten die Züge auf Abstand fahren und, was hierbei noch wichtiger war, diese Züge mussten über genau dieselbe Geschwindigkeit verfügen, sonst bestand die Gefahr von Auffahrunfällen.
Das Stellen von Weichen war nur durch Anklicken des Weichensignals jeder einzelnen zu stellenden Weiche möglich. Eine Möglichkeit mehrere Weichen auf einmal zu stellen (Fahrstraßenschaltung) gab es nicht.
Wie ebenfalls bereits in der Einleitung beschrieben, hebt VE alle diese gerade aufgeführten Einschränkungen auf und führt sogar weitere Möglichkeiten in der Anlagengestaltung und der Verkehrssimulation ein.
Es leuchtet sicherlich ein, dass die dafür erforderlichen zusätzlichen Informationen nicht in dem alten von EEEC benutzten Dateiformat (Dateierweiterung .anl
) gespeichert werden können, denn dafür war es nie vorgesehen. Deshalb bekamen die Anlagendateien eine sogenannte Anlagenerweiterungsdatei (Dateierweiterung .danl
) beigestellt, in der diese zusätzlichen Informationen gespeichert werden. Beim Speichern erhält diese Erweiterungsdatei den gleichen Dateinamen wie die Anlagendatei, zu der sie gehört.
Die Erweiterungsdatei ist im Stil einer Initialisierungsdatei von Windows gehalten und kann mit jedem beliebigen Editor geöffnet und verändert werden.
Von dieser Möglichkeit, die Anlagenerweiterungsdatei mit einem Editor zu bearbeiten, sollte allerdings nur Gebrauch gemacht werden, wenn man sich mit dem verwendeten Format vertraut gemacht hat und weiß, was die einzelnen Einträge bedeuten. Ein willkürlicher Eingriff kann zu einem Fehlverhalten der Anlagensimulation und im schlimmsten Fall zum Programmabsturz von VE führen.
Verzeichnisstruktur
VE verwendet die nebenstehend abgebildete, teils historisch bedingte Verzeichnisstruktur. Historisch bedingt deshalb, weil sie von der Installationsroutine von EEEC so vorgegeben wurde.
Nicht alle dieser Verzeichnisse werden von VE auch tatsächlich benutzt, und sind auch nicht erforderlich wenn man kein EEEC auf seinem Rechner installiert hat.
Informationen über die einzelnen Verzeichnisse und deren Bedeutung zeigt nachfolgende Übersicht.
Software Untergrund |
Dies ist das Programmverzeichnis von EEEC. In diesem muss bei einer Installation von VE auch die Programmdatei ViewEEEC_09a.exe sowie die dazugehörige Initialisierungsdatei ViewEEEC.ini abgelegt werden.Hat man auf seinem Rechner kein EEEC installiert, ist der Name dieses Verzeichnisses frei wählbar, allerdings müssen dann die nachfolgend aufgeführten Verzeichnisse als Unterverzeichnisse vorhanden sein. |
Anlagen |
In diesem Verzeichnis werden die selbst erstellten Anlagen gespeichert. Außerdem gehören in dieses Verzeichnis auch alle Anlagen, die andere Anwender im Internet zu Download bereit stellen.
Tipp:
Um die Übersicht in diesem Verzeichnis zu behalten, empfiehlt es sich, die Anlagen in einzelnen Unterverzeichnissen abzulegen. |
Bodentextur | Hier werden alle in VE verwendbaren Bodentexturen abgelegt. |
Bruecken | In diesem Verzeichnis liegen die oben genannten gleisbegleitenden Objekte. |
Gleise | Dieser Ordner enthält die gesamte Gleisbibliothek. Diese besteht aus den Definitionsdateien für die in VE verwendbaren Gleisstile und den für deren Darstellung erforderlichen Modellen. |
Leitpfosten | Dieses Verzeichnis wurde von einem Zusatztool für EEEC benutzt und ist für die Benutzung von VE nicht zwingend erforderlich. |
Modelle | Hier befinden sich alle in VE einbaubaren Immobilien. |
Mods |
Dieses Verzeichnis enthält unter anderem die Einzelkomponenten der (EEEC-)Drehscheibe sowie andere Komponenten, die für den Einsatz von animierten Fahrzeugen in EEEC erforderlich waren.
Hinweis:
Diese in EEEC animierten Fahrzeuge sind mit VE nicht mehr nutzbar, da sie nicht wie "normale" Fahrzeuge konstruiert waren sondern in Laufzeitbibliotheken ausgeliefert wurden, und dadurch inkompatibel zu VE sind. Allerdings braucht man auf animierte Fahrzeuge in VE nicht verzichten, denn der Autor des Programms hat VE die Möglichkeit gegeben, auch "normal" konstruierte Fahrzeuge zu animieren. Und diese Möglichkeit haben bereits mehrere Konstrukteure ausgiebig genutzt und neue aber vor allem auch besser aussehende Fahrzeuge konstruiert und gebaut. |
Oberleitung | In diesem Verzeichnis liegen die in den Gleisstildefinitionen verwendeten Oberleitungsmodelle und -masten. |
Parallels | Dieses Verzeichnis enthält die Texturen, die zur Darstellung von Fahrzeugen und Immobilien erforderlich sind. |
Prellbock | In diesem Verzeichnis liegen die in den Gleisstildefinitionen verwendeten Prellbockmodelle. |
Rollmaterial | Dieser Ordner enthält den in VE verwendbaren Fahrzeugpark einschließlich der zu den Fahrzeugen gehörenden Datenblätter. |
Signale | In diesem Verzeichnis liegen die in VE einbaubaren schaltbaren Signalmodelle. |